Neue Partnerschaft mit Sierra Leone – OPERATION SIERRA LEONE COASTAL DEFENSE mit vollem Erfolg gestartet

Innerhalb von zwei Tagen haben bewaffnete Marinesoldaten aus Sierra Leone, die an Bord des Sea-Shepherd-Schiffes BOB BARKER stationiert sind, eine Reihe von verdeckten Razzien auf See durchgeführt.

Innerhalb von zwei Tagen haben bewaffnete Marinesoldaten aus Sierra Leone, die an Bord des Sea-Shepherd-Schiffes BOB BARKER stationiert sind, eine Reihe von verdeckten Razzien auf See durchgeführt. Die Durchsuchungen richteten sich gegen Fangschiffe, die in den westafrikanischen Gewässern von Sierra Leone aktiv waren. Insgesamt fünf Schleppnetzschiffe wurden anschließend wegen illegaler Fischerei festgesetzt.

In den frühen Morgenstunden des 14. März wurden zwei Schleppnetzschiffe per Radar entdeckt. Die Schiffe hatten die Nacht außerhalb der küstennahen Schutzzone vor Anker verbracht, die für die Kleinfischerei vorgesehen ist. Entdeckt wurden sie, als sie sich mit ihren Netzen im Wasser auf den Weg in das Schutzgebiet machten. Zwei Schlauchboote der BOB BARKER hatten ein Einsatzkommando der sierra-leonischen Marine an Bord, das die Fangschiffe FRIENDSHIP 806 und FRIENDSHIP 888 ca. eine Meile innerhalb der Schutzzone überraschte, enterte und festsetzte. Beide Schiffe fischten ohne Lizenz und übermittelten falsche elektronische Identifikationsdaten. Eines der Schiffe hatte sich die Identität eines Schiffes angeeignet, das über 7.000 Seemeilen entfernt im Pazifischen Ozean unterwegs war.

Mehr als 200.000 Menschen arbeiten in Sierra Leone in der Kleinfischerei. Um die Umwelt zu schützen und den Lebensunterhalt der lokalen Fischer zu sichern, hat die Regierung von Sierra Leone eine Schutzzone eingerichtet, in der die industrielle und halbindustrielle Fischerei streng verboten ist. Aufgrund von Problemen bei der Überwachung, Kontrolle und Beobachtung berichten lokale Fischer jedoch, dass Schleppnetzschiffe „routinemäßig“ ihre Kanus und Netze überfahren, während gleichzeitig auch die Fischpopulationen immer weiter zurückgehen.

Am Morgen des 15. März wurde die JIANMEI 3 vor dem Hafen von Kent auf der Freetown Penninsula vor Anker liegend aufgegriffen. In den Nächten zuvor war das Schleppnetzschiff beim Fischfang ca. sechs Seemeilen innerhalb der Schutzzone, knapp außerhalb eines Meeresschutzgebietes, das zum Schutz von laichenden Fischen ausgewiesen ist, erfasst worden. Als die Marinesoldaten an Bord kamen, war die Besatzung damit beschäftigt, Fanggeräte abzubauen, Winden und Schleppnetzausrüstung zu demontieren, um den Eindruck zu vermitteln, dass das Schiff schon seit einiger Zeit nicht mehr fischen würde. Ein Logbuch, das vom Einsatzteam der Marine beschlagnahmt wurde, belegte, dass die JIANMEI 3 bei vierundvierzig dokumentierten Fällen systematisch innerhalb der Schutzzone fischte. Die JIANMEI 3 wurde festgesetzt, unter Bewachung gestellt und zurück nach Freetown gebracht. Letztes Jahr wurden die beiden Schwesterschiffe – JIANMEI 1 und JIANMEI 4 – wegen illegalen Fischfangs festgesetzt, entkamen jedoch später. Beide Schiffe werden immer noch von den Behörden Sierra Leones gesucht.

Stunden nach der Ergreifung der JIANMEI 3 wurden zwei unter chinesischer Flagge fahrende Schleppnetzschiffe aufgegriffen. Hierbei handelte es sich um die LIAO DAN YU 6616 und die LIAO DAN YU 6618, die beide wegen Fischerei ohne Lizenz festgesetzt wurden. Die LIAO DAN YU 6618 hatte zudem zwei verschiedene Sätze Registrierungsdokumente an Bord. Als die Marine ins Steuerhaus drang, versuchte der Kapitän gerade, Beweise zu vernichten, darunter eine Fanglizenz, die seit einem Monat abgelaufen war.

„Nach der Festsetzung der LIAO DAN YU 6616 und der LIAO DAN YU 6618 nahmen die übrigen elf Schiffe der Flotte Kurs auf Freetown, um Kontrollen aus dem Weg zu gehen. Schiffe anderer Flotten zogen sich ebenfalls in einen sicheren Hafen zurück, als sie die Nachricht erhielten, dass Patrouillen durchgeführt werden. Sea Shepherd und die Marine von Sierra Leone gehen davon aus, dass keiner von ihnen eine gültige Fanglizenz hatte“, sagte Captain Peter Hammarstedt, Sea Shepherd Director of Campaigns.

Die Festsetzung von fünf Schleppnetzschiffen in den Gewässern von Sierra Leone ist der Auftakt zur OPERATION SIERRA LEONE COASTAL DEFENSE, der achten Regierungspartnerschaft von Sea Shepherd auf dem afrikanischen Kontinent.

Unter der Führung von Sierra Leones Minister für Verteidigung und nationale Sicherheit, dem ehrenwerten Brigadegeneral (a.D.) Kellie Conteh, unterstützt Sea Shepherds BOB BARKER die Marine von Sierra Leone bei der Durchführung von Patrouillen auf See zur Bekämpfung illegaler Fischerei.

„Das Ministerium für Verteidigung und nationale Sicherheit wird entschlossen gegen alle Verstöße gegen das souveräne Recht von Sierra Leone vorgehen. Diese Fangschiffe plündern unsere Gewässer und bestehlen die einheimischen Fischer und das Volk von Sierra Leone. Diese fünf Festsetzungen senden die klare Botschaft, dass man, wenn man beim Fischen ohne Lizenz erwischt wird, von der sierra-leonischen Marine festgesetzt und im Rahmen aller rechtlich möglichen Konsequenz verfolgt wird“, sagte Kellie Conteh.

Seit 2016 arbeitet Sea Shepherd auch mit den Regierungen von Gabun, Liberia, São Tomé und Príncipe, Tansania, Namibia, Gambia und Benin zusammen, um Fischereikriminalität zu bekämpfen. Im Rahmen dieser einzigartigen Partnerschaften werden den afrikanischen Küsten- und Inselstaaten zivile Hochseepatrouillenboote zur Verfügung gestellt, mit denen die Behörden Fischereivorschriften und Naturschutzgesetze in ihren Hoheitsgewässern durchsetzen können. Bisher haben diese Partnerschaften zur Festsetzung von 67 Schiffen wegen illegaler Fischerei und anderer Fischereikriminalität geführt.

Tags: Sea Sheperd, Schutz der Meere,

Professor Octaviana
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